Buchvorstellung: Es gibt so viel, was man nicht muss von Tomas Sjödin (Anzeige)


Dieser Beitrag ist in Kooperation mit dem SCM-Verlag entstanden
und darum als Anzeige gekennzeichnet.

Heute möchte ich euch ein besonderes Buch vorstellen, ein Buch welches mir momentan viel Ruhe und Gelassenheit gibt. Und beides habe ich wirklich nötig. Den Titel des Buches fand ich unglaublich ansprechend und beruhigend.

Es gibt so viel, was man nicht muss.

Diesen Satz müsste ich mir dick und fett an den Kühlschrank hängen !
Damit ich ihn mehrmals am Tag lese und er sich in mein Hirn einbrennt.

Ich muss es niemandem recht machen. Ich bin ok, so wie ich bin. 
Es genügt, das ich da bin. Alles andere ist Bonus.

Das Buch besteht aus 77 Kolumnen, die Tomas Sjödin in den letzten Jahren für verschiedene schwedische Zeitungen geschrieben hat. Diese Texte enthalten viele wertvolle Impulse. Sie handeln
von der Einfachheit des Lebens, des Glaubens und der Liebe.

Die Kolumnen sind kurz und man könnte jeden Tag eine lesen, so als kleine Insel am Tag oder als kleine Andacht am Morgen. Aber wenn ich ehrlich bin schaffe ich das nicht, denn ich will mehr. Ich kann einfach nicht genug kriegen. Sogar mein Mann kommt jeden Tag freiweillig zu mir und fragt mich ob ich Zeit habe noch so eine Geschichte zu lesen, und dann hört er ganz gebannt zu. Es ist so eine kleine, seltene Zeit zu zweit, die uns sehr gut tut. Sehr viele Texte und Ansichten sprechen uns an und gefallen uns. Einige regen uns an, uns selbst zu hinterfragen ob wir da nicht etwas ändern sollten. Vielleicht etwas mehr Gnade walten lassen und nicht mehr so hart in manchen Sachen zu entscheiden.

Ein Buch holt den Leser im Grunde ja da ab, wo er gerade steht. Und genau das schafft dieses Buch bei meinem Mann und mir. In unserem Leben heißt es seit Jahren nicht "Es gibt soviel, was wir nicht tun müssen" sondern "1 Million Dinge, die wir noch erledigen müssen...". Das Gefühl es nicht mehr zu schaffen und nicht zu genügen ist unser ständiger Begleiter.

Eine Geschichte in dem Buch " Das Schaffen-Müssen sein lassen" hat uns gezeigt, dass wir selbst gnädig mit uns sein dürfen und den Gedanken "es schaffen zu müssen" ablegen müssen.

Wenn du magst kannst du genau diese Kolumne bei Family lesen: Es genügt, dass man da ist.

In einigen Geschichten geht es auch darum, dass alle Menschen ihre Probleme haben und es Distanz schafft, wenn man nicht darüber redet. Wie oft wirst du gefragt, wie es dir geht und wie antwortest du darauf? Hast du darüber schon mal bewusst nachgedacht? Danke, gut oder alles bestens?
Hast du schon mal gesagt "Mir geht es gerade gar nicht gut, weil...."

Meistens sagt man schnell, dass alles in Ordnung sei, das ist einfach und man ist auf der sicheren Seite, man gibt keine Schwäche zu. Ich habe auch schon oft das Gefühl, dass bei der Frage "Wie geht es dir" eigentlich nur eine positive Antwort erwünscht ist. Ich habe es schon erlebt, dass ich "Nein, mir geht es nicht gut" geantwortet hatte und daraufhin kam die Reaktion " Das ist aber schön!".

Aber was macht genau das mit unseren Beziehungen?

Ich persönlich spüre ganz genau wem ich von meinen Sorgen erzählen kann, wo es erwünscht ist und wo nicht. Die Beziehungen zu den Menschen, denen ich auch von meinen Schattenseiten erzählen kann sind sicher und stabil, die anderen Beziehungen sind distanziert und für mich irgendwie unecht. In einer guten Beziehung ist für mich Authentitizität sehr wichtig. Dazu gehören eben auch die schlechten Tage, Wochen und Monate. Ich merke, dass ich den Menschen, denen ich nichts über negative Sachen erzählen darf, automatisch auch weniger von den guten Sachen in meinem Leben erzähle. Warum das so ist kann ich gar nicht sagen.

Tomas Sjödin beschreibt genau das in seiner Kolume "Alles gut?" und hat mich damit sehr berührt, da ich genau das sehr gut nachvollziehen kann.

"Wenn wir es wagen, einander von den Abgründen unseres Lebens zu erzählen, von den Dingen, die nicht gut laufen, dann verringert sich der Abstand."

Ich möchte nicht einsam leben in einer "Alles ist gut Welt", ich möchte Menschen kennenlernen, die Probleme haben, sich ihnen stellen und sie anpacken, und ich möchte von diesen Menschen lernen.
Ich finde es mutig, wenn Menschen sagen können, dass sie einen Fehler gemacht haben oder auch da ist etwas was ich immer und immer wieder falsch mache.

Wie geht es dir?

Hast du vielleicht auch gerade "dumpfe Tage"? Tomas Sjödin schreibt dazu, dass genau diese dumpfen Tage uns helfen über uns hinauszuwachsen.

Mein Mann und ich haben in den letzten Jahren von vielem zuviel gehabt: zuviel Arbeit, zuviel Streit,  zuviele Probleme, zuviel Sorgen. Wir haben seit Monaten dumpfe Tage und durchleben eine bleierne Müdigkeit, in der uns alles zuviel ist. Körperlich und seelisch sind wir müde und unser Körper bremst uns aus. Wir haben nun gelernt das anzunehmen. Wir machen nur noch das allernötigste. Wir sind gnädig mit uns selbst und schrauben unsere Ansprüche herunter. Wir setzen neue Prioritäten. Wir suchen unsere Wurzeln und setzen uns neue Ziele.

Das alles geht nur, weil unser Flow zu Ende ist und wir nicht mehr von einer Arbeit zur nächsten eilen. Weil wir uns Zeit zum Reden und zum Lesen nehmen. Weil wir verzichten und einfach nichts tun. Weil wir aufhören Erwartungen zu erfüllen. Weil wir jetzt zuhören, weil wir uns Zeit nehmen.

Was hat das alles mit dem Glauben zu tun?

Ich glaube, dass wir nur dann hören, was Gott uns sagen will, wenn wir still sind und nicht durchs Leben hetzen. Wenn wir uns selbst spüren und wenn wir in Beziehung zu anderen Menschen stehen. Gott spricht ja auch oft durch andere Menschen mit uns. Wenn wir gegenseitig beistehen können, wenn unsere Beziehungen so stabil sind, wass wir uns gegenseitig Wegweiser sein dürfen. Dann könnnen wir lernen und wachsen. Aber auch Streit und Probleme helfen uns beim Wachsen. Gott hat ja nie gesagt, dass wir keine Probleme haben werden, aber er versprach uns zu helfen.

Ich bin mit dem Buch noch nicht fertig, es sind zum Glück noch Kolumnen übrig. Und selbst wenn ich es durchgelesen habe kann ich einfach von vorne beginnen. das Buch ist so wunderbar leicht und verständlich geschrieben und ist dennoch tiefsinnig und weise. Mehr als einmal hat Tomas Sjödin es geschafft mein Herz zu berühren. Er beschreibt Situationen und Probleme im Alttag ohne Vorwürfe zu machen oder zu verurteilen. Man fühlt sich ihm beim Lesen nah, denn man spürt er schreibt über etwas was er selbst erlebt hat. Mit ganz viel Gefühl und Liebe. Und mit dem Glauben an einen Gott, der durch Jesus unsere Gefühle versteht.

Viele Impulse übernehme ich gerne in mein Leben, hier sind einige Beispiele:

  • das Schaffen-Müssen sein lassen
  • nicht bedauern, was ich alles nicht schaffe oder erlebe sondern dankbar sein, für das was ich erleben darf
  • die Erkenntnis es nicht immer alleine zu schaffen und das es ok ist Hilfe anzunehmen
  • so leben, das es gar nicht erst dazu kommt ausgebrannt zu sein
  • Es ist ok, einfach mal nichts zu tun und Zeit verrinnen zu lassen ohne irgendeinen Nutzwert
  • "Es gibt immer ein gutes Wort, das man über einen Menschen sagen kann. Sag es!
  • ich möchte anderen mehr Aufmerksamkeit schenken, und ihnen damit Nähe geben und Interesse zeigen und nicht so oft nur mit meinen eigenen Angelegenheiten beschäftigt sein 

Was ich mich allerdings frage: Warum hat es unsere Generation solche Probleme mit Stress, Burnout, zu wenig Zeit, Einsamkeit, dem Gefühl nicht zu genügen und zu wenig zu erreichen?

Was glaubt ihr?

Tomas Sjödin lebt übrigens in Schweden und ist nicht nur Autor sondern auch Pastor, Ehemann und Vater.



Es gibt so viel, was man nicht muss
Von der Einfachheit des Lebens, des Glaubens und der Liebe.
Gebunden, 256 Seiten · 04/2018 · SCM R.Brockhaus
16,99 €

Ich habe dieses Buch von der ersten bis zur letzten Seite genossen !

Kommentare

  1. Das hast du wunderbar geschrieben und das kann ich so unterschreiben. Ich habe das Buch in der Hand gehabt, aber genau aus dem Grund nicht gekauft: Ich muss nicht. Das mag jetzt komisch klingen und gleichzeitig bin ich gerade wieder mehr da angekommen, wo ich mich zu großen Teilen wieder fand. Ich habe Federn gelassen. Wie schreibst du? Zu viele dumpfe Tage. Jetzt gibt es sie leider auch noch gerade im Rahmen meiner Autoimmunerkrankung. Aber das weiß ich jetzt und damit komme ich besser zurecht als mit dieser allgemeinen "Dumpfheit", wo ich über viele Monate nicht weiß was mit mir los war. Ich habe schon vor Monaten angefangen mein Leben neu zu sortieren. Türen tun sich auf, andere schließen sich. Es bleibt spannend. Lieben Gruß aus dem Sommerzimmer, Sandra

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