Depressionen: Das Ende eines Lebens
Johannes Korten, ein Mitarbeiter der GLS Bank und ein bekannter Blogger, der mir bisher unbekannt war, hat heute auf seinem Blog einen Abschieds-Post geschrieben. Nicht, weil er vor hatte seinen Blog nicht weiterzuschreiben, nein, weil er vorhatte sein Lebensbuch nicht weiterzuschreiben. Er hat heute sein Leben beendet.
Sein Abschiedsbrief liest sich traurig, selbstzweifelnd und hoffnungslos. Seine letzten Worte bei Twitter: "Am Ende. Es hat nicht gereicht für ein ganzes Leben."
Es steht nun im Raum, dass Johannes Korten unter Depressionen gelitten hat.
Ich wurde in meinem Leben nun schon oft mit diesem Thema konfrontiert. Nicht nur in den Medien bekam ich mit welche Schicksalsschläge Depressionen auslösen können, auch in der eigenen Familie und in meinem Freundeskreis habe ich es erlebt.
Wobei erlebt zuviel gesagt ist. Denn es ist irgendwie so, dass man als nicht depressiver Mensch nur schwer erfährt was Depressionen für den Betroffenen bedeuten, wie schwer es sich anfühlt, was man überhaupt fühlt und nicht fühlt. Und schon gar nicht was man tun kann, um einem depressiven geliebten Menschen zu helfen. Heute haben wir das Glück, dass das Thema Depressionen überhaupt ein Thema in unserer Gesellschaft geworden ist. Es gab Zeiten, da hat NIEMAND darüber gesprochen, da hat NIEMAND Verständnis und Mitgefühl gehabt.
Die Depression (von lateinisch deprimere „niederdrücken“) ist eine psychische Störung. Ihre Zeichen sind negative Stimmungen und Gedanken sowie Verlust von Freude, Lustempfinden, Interesse, Antrieb, Selbstwertgefühl, Leistungsfähigkeit und Einfühlungsvermögen. Diese Symptome treten auch bei gesunden Menschen zeitweise auf. Bei Depressionen sind sie jedoch länger vorhanden, schwerwiegender ausgeprägt und senken deutlich die Lebensqualität.
Ich habe auf dem Blog tollabea.de auch einen Post über Depressionen gelesen, und da wurde ein Video gezeigt welches aufklären soll wie sich Depressionen anfühlen und was sie mit einem Menschen machen, aber auch was man tun kann, um wieder zurückzukommen ins Leben. Ich fand das so toll, dass ich euch das auch vorstellen möchte.
Mir hat es geholfen etwas mehr zu verstehen was eine Depression mit einem Menschen macht. Trotzdem bleibe ich ratlos zurück, denn ich habe das Gefühl, trotzdem nicht zu wissen wie ICH jemandem helfen kann, der Depressionen hat. Für mich ist das so, dass Depressive ja Kontakte abbrechen, sich verstecken, ein völlig anderes Gesicht zeigen. Sie zeigen ihre wahren Gefühle nicht und wollen ja oft auch gar niemanden an sich heranlassen. Wie also kann ich da sein? Helfen? Merke ich überhaupt ob jemand Depressionen hat? Wie oft war es so in den Medien, dass sich jemand umgebracht hat wegen Depressionen und viele aus dem familiären Umfeld waren sprachlos, weil sie es nicht gewusst haben. Ich glaube es ist wichtig das Thema Depressionen nicht ruhen zu lassen. Beide Seiten müssen lernen. Die Nichtdepressiven müssen lernen zu erkennen und zu helfen. Und die Menschen, die unter Depressionen leiden, müssen Wege finden sich mitzuteilen. Wobei das natürlich für die Betroffenen ein so schwerer Schritt ist, wie man im Video sieht. Gibt es Menschen, die es geschafft haben sich von Depressionen zu befreien? Ihr seid wichtig, für beide Seiten. Erzählt wie es für euch war, was euch geholfen hat und wie ihr es geschafft habt.
Hier schreibt Liisa einen Nachruf für Hannes, diesen finde ich unglaublich authentisch und mitfühlend: Nachruf auf einen Freund
Ich möchte euch bitten diesen Post oder das Video ganz oft zu teilen, denn damit können wir für Aufklärung sorgen und helfen. Damit es immer weniger Menschen wie Johannes Korten gibt, die keinen anderen Weg finden, als den Freitod. Johannes war zweifacher Vater. Ich ahne, dass seine Kinder ihr Leben lang ihren Vater vermissen werden und sich immer fragen werden, was wäre, wenn du noch da wärst...
#waszaehlt
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