Willkommen in der Fastenzeit


"Wer Licht macht, kann die Sterne nicht sehen. Wer Lärm macht, kann Gottes Stimme nicht hören." Zitat nach Stijn Streuvels

Die Fastenzeit beginnt am Aschermittwoch und sie ist die Vorbereitungszeit für Ostern. Jesus hat in der Wüste 40 Tage gefastet und sich auf seine Aufgabe vorbereitet. Und er redetet 40 Tage lang mit seinem Vater. Ungestört, ohne Ablenkung. In unserer "Zeit der 40 Tage" können wir unser Leben unter die Lupe nehmen, und uns stark machen für unsere Aufgaben, unsere Verbindung zu Gott und unser persönliches Wachstum.

Das Wort "fasten" kommt von "festmachen" und nicht, wie viele denken, von "verzichten" oder "einschränken".

Wir können uns in der Fastenzeit bewusst machen, an welchen Werten und Dingen wir unser Leben festmachen. 

Wir dürfen zur Ruhe kommen und uns fragen: Was brauche ich und was ist genug?
  • Was ist mir wichtig?
  • Was ist nicht wichtig und raubt mir nur Kraft und Zeit?
  • Was tut mir, meinem Körper und meiner Seele, gut?
  • Worauf kann ich verzichten?
  • Was tut uns als Familie gut?
  • Wie können wir besser miteinander sprechen?
  • Wie können wir mehr wertvolle Zeit miteinander verbringen?
Von welchen Dingen gibt es ein Zuviel in meinem Leben, was ist für mich ungesund?
  • Essen? Alkohol? Süßigkeiten?
  • Sport? Abnehmen wollen?
  • Stress? Keine Zeit haben? Gedanken, die belasten?
  • Angst? Sorgen? 
  • zuviel Partys?  
  • Zigaretten ? 
  • Bequemlichkeit? das Verschieben unbequemer Sachen?
  • Internet? Smartphone? Fernsehen?
  • Bitterkeit? Ironie? Jammern, Meckern, destruktive Kritik?
  • Zu viel Konsum? Ständiges Shoppen gehen? Immerwieder neue Mode, neue Kosmetik?
Fasten ist auch die Zeit der Buße und der Reue!
  • Bei wem kann ich mich entschuldigen? 
  • Wo habe ich noch offene Konflikte?
  • Was kann ich vor Gott bringen? 
  • Wo muss ich Umkehren, umdenken?
  • Wo ist Versöhnung nötig?
  • Wie gehe ich mit Konflikten um?
Das sind alles nur Beispiele, jeder Mensch hat seine eigenen Baustellen. Manchmal sind mir selbst meine Baustellen gar nicht bewusst, da hilft ein Lieblingsmensch, der kein Problem hat ehrlich zu mir zu sein.

Gott möchte, dass wir liebevoll sind: zu uns und zu anderen. Im Alltag vergesse ich häufig was wichtig ist, alles geht so schnell. Ich verliere den innigen Kontakt zu mir, zu anderen Menschen und auch zu Gott. Gott möchte aber in Kontakt zu uns bleiben, er liebt uns! Er liebt dich und mich!
Fasten soll keine lästige Pflicht sein, sondern diese Zeit soll uns näher zu Gott bringen.

Am Wochenende möchte ich mich mit meiner Familie zusammen setzen und herausfinden was Fasten für unsere Familie bedeutet. Für die Kinder wird dieses Thema neu sein und ich bin gespannt was sie dazu sagen werden. 

Ich möchte die Fastenzeit nutzen, um meinen Alltag zu hinterfragen, um meine Wünsche zu hinterfragen und ich möchte herausfinden, was mich langfristig glücklich machen. Ich möchte mit meinen Entscheidungen und Handlungen im Reinen sein udn sagen können: dazu stehe ich.

Auf jeden Fall hat Fasten für mich nicht nur etwas mit Verzicht zu tun. Klar, am Anfang fühlt es sich vielleicht so an, wenn ich zum Beispiel auf Süßigkeiten verzichte. Aber langfristig gesehen ist es gut für meinen Körper. Wenn ich auf Zeit im Internet verzichte habe ich dafür mehr Zeit für meine Mitmenschen. Es geht in der Fastenzeit darum etwas gemeinsam zu gestalten, einander eine Freude zu machen, sich zu unterstützen. Dinge zu tun, die wir bisher vor uns herschieben. Zu hören was Gott uns sagen möchte. Und letztendlich wäre es doch gut, wenn die Fastenzeit zu positiven Veränderungen führt, die weit über die Fastenzeit hinausgehen. 

Was bedeutet für dich die Fastenzeit? Fastest du? Welche Rituale habt ihr in eurer Familie?
Ich bin gespannta uf eure Erfahrungen udn Anregungen.

Nun ist es wieder Zeit
zu beten und zu fasten,
ich mache mich bereit,
die Seele zu entlasten.
Bei dir Gott finde ich,
was mich lebendig macht,
durch Fasten nehme ich
auf meine Seele acht.
Mein Gott, du schenkst mir Mut, 
und gibst mir neue Kraft, 
Verzichten tut mir gut,
weil es neue Kräfte schafft.
Amen.


Kommentare

  1. Komisch, dieses Jahr nehme ich nicht bewusst die Fastenzeit für diese o.g. Dinge. Vielleicht liegt es, ähnlich wie bei den Guten Vorsätzen zum Neuen Jahr, daran das ich ohnehin schon so viel in meinem Alltag reflektiere. Viele "gute Werte und Gewohnheiten" habe ich schon in meinem Alltag integriert. Manchmal komme ich vom Weg ab, dann reflektiere ich zum eine warum zum anderen wozu das jetzt so ist wie es gerade ist. Meine derzeitige Seelsorgeausbildung incl. sämtlicher Fachliteratur und auch mal ein gutes Gespräch sowie viel Gebet haben mir da wirklich viele gute "Tools" (so nennt man das in der Ausbildung ;-) ) geliefert. Vielleicht faste ich auch mal.... wenn ich gesundheitlich stabiler sein werde, derzeit ist das ausloten "meiner Ausgewogenheit" im täglichen Alltag genug "Fastenzeit". Danke für deinen Beitrag und die guten Impulse, herzlichst Sandra aus dem Sommerzimmer.

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    1. Hallo liebe Sandra! Da hast du natürlich vollkommen recht, wir können im Grunde das ganze Jahr fasten und reflektieren. Fasten ist keine Pflichtveranstaltung mit der wir Gott milde stimmen wollen. Es geht um die Begegnung mit Gott, mit mir selbst und mit meinen Mitmenschen. Ich habe es als Mensch das ganze Jahr über nötig immermal wieder aus dem Alltag und dem Trubel auszubrechen und in die Stille zu kommen. Oft jedoch stecke ich in meinem Alltag fest, mein Denken und mein Tun ist festgefahren. Da finde ich es toll, dass es da eine "offizielle" Zeit des Fasten gibt. Diese holt mich raus aus meinem Alltag, mich und andere Menschen. dadurch kommt es zu Gemeinschaft. Zu konstruktiven Gesprächen. Den Zeitpunkt finde ich auch genau richtig. Denn jetzt ist die Jahreszeit in der ich am wenigsten zu tun habe. Liebe Grüße und danke für deine Erfahrungen, Claudia

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